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Museumssonntag und Museumstag zugleich

2. Mai 2024
Der Amriswiler Museumssonntag vom kommenden Sonntag, 5. Mai, ist gleichzeitig auch der Oberthurgauer Museumstag. Damit präsentieren sich für einmal nicht nur die vier Amriswiler Museen, sondern gleich elf im ganzen Oberthurgau. Geöffnet sind sie von 10 bis 17 Uhr.

Das Tagebuch von Johann Bisang

1950 wünschte sich der damalige Gemeindeammann Carl Müller, dass das Kontrollbuch von Johann Bisang (alt Friedhofgärtner und Totengräber) in den Besitz der Gemeinde gehen möge. So kam der damals 82-jährige Bisang diesem Wunsch nach. Bisang war bis ins hohe Alter ein begeisterter Radfahrer und Wanderer und seine Leistungen wurden immer wieder in verschiedensten Zeitungen gewürdigt. In diesem Kontrollbuch dokumentierte er seine Touren von 1919 bis 1950 bis ins letzte Detail. Am Erzählnachmittag vom kommenden Museumssonntag, wird sein beruflicher Werdegang in Amriswil und natürlich auch einige Episoden aus diesem Tagebuch dargelegt. Das Kontrollbuch sowie der Begleitbrief an Carl Müller werden im Ortsmuseum zu sehen sein. Das Museum ist am Sonntag, 5. Mai, von 10 bis 17 Uhr, geöffnet. Der Gratis-Museumsbus bedient alle Oberthurgauer Museen. Dazu kann online der Busfahrplan eingesehen werden. Die Erzählstunde mit Reto Candio beginnt um 15 Uhr. Am übernächsten Museumssonntag vom 2. Juni erklärt Jakob Brüschweiler die Herkunft und Bedeutung der Flurnamen in Amriswil. Mehr Informationen und weitere Veranstaltungen gibt es laufend unter www.ortsmuseum-amriswil.ch.

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Reisen wie zu Gotthelfs Zeiten

Für Robert Sallmann waren seine Kutschen seine Leidenschaft. Er wusste zu jedem Fahrzeug den geschichtlichen Hintergrund, wie und von wem es verwendet wurde, und er wusste Geschichten über die Besitzer zu erzählen. Seine Fahrzeuge sah man früher oft unterwegs auf den Strassen. Als zum Beispiel der Weltpostverein im Schloss Hagenwil tagte, transportierte Robert Sallmann die Teilnehmer aus aller Welt per Postkutsche vom Bahnhof Amriswil nach Hagenwil. In der weltbekannten amerikanischen Zeitschrift «The Carriage Journal» erschienen oft seine illustrierten Artikel. Anstoss für seine Sammlertätigkeit erhielt Robert Sallmann in den 60er Jahren bei einem Besuch im Schloss Schönbrunn in Wien. Nach diesem wusste er, dass diese Fahrzeuge wichtige Zeugen der Vergangenheit sind, und er wollte einen Beitrag zur Erhaltung dieser Fortbewegungsmittel leisten. Bis heute erzählt sein Sohn Andreas Sallmann in der Kutschensammlung die Geschichten weiter und begeistert damit die Besucher. Am kommenden Museumssonntag vom 5. Mai, lädt Andreas Sallmann um 10.15, 11.15, 13.15 und 14.15 Uhr zur Führung durch die Kutschensammlung. Zwischendurch gibt es immer wieder Möglichkeiten, die Sammlung auf eigene Faust zu entdecken.  

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Schulmuseum macht Geschenke

Der Museumssonntag am 5. Mai steht ganz im Zeichen des Muttertags. Am Oberthurgauer Museumstag entstehen im Schulmuseum von 13 bis 16 Uhr an verschiedenen Stationen besondere Überraschungen für die Mama oder die Oma. Brigitte Urwyler näht mit Kindern aus Blache eine Vasenhusse. In einem zweiten Schritt falten, schneiden oder kleben Kinder die passenden Papierblumen. Museumsleiterin Frauke Dammert lädt bei der Gartenkindaktion währenddessen Gross und Klein ins Duft- und Kräuterparadies. Kinder gehen mit Begleitung auf einen Rundgang durch den Kräutergarten. Da lernen sie verschiedene Kräuter kennen und lernen, wie man diese in der Küche gekonnt einsetzt. Gemeinsam suchen die Kids das Lieblingskraut für die Mutter aus und ernten davon im Schulgarten. Mit dem persönlichen Handabdruck in Fingerfarbe basteln Kinder eine Blume. Die Hand wird zur Blumenblüte. Als Blütenstaub oder Blumensamen kommt das gewählte Lieblingsgewürz der Mutter ins Spiel. Ganz nach der Redewendung «sag’s durch die Blume» heften die kleinen Künstler ein Muttertagsgedicht an die Rückseite der Blume. Am Oberthurgauer Museumstag finden zwischen 10 und 17 Uhr laufend Führungen für Kleingruppen statt. Für Selbstentdeckerinnen und -entdecker wartet ein Wettbewerb. Das Museumscafé hat für einmal ganztags geöffnet. 

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Handwerker aus Messkirch zu Gast

Im Rahmen des 485-jährigen Bestehen des Bohlenständerhauses haben die Verantwortlichen für den nächsten Museumssonntag etwas ganz Besonders für die Besucher organisiert. In D-Messkirch, unweit des Bodensees, läuft seit 2013, das Projekt «Campus Galli». Dort entsteht die originalgetreue Nachbildung einer Karolingischen Klosterstadt auf Grundlage des weltberühmten St. Galler Klosterplans. Dieser wurde vor 1200 Jahren auf der Insel Reichenau gezeichnet. Freiwillige und Ehrenamtliche lassen jedes Jahr in den Sommermonaten ein lebendiges Stück Mittelalter entstehen. Ohne Maschinen und ohne moderne Werkzeuge wird Holz bearbeitet, wird gewoben, gekorbt, gegärtnert und gekocht – langsam und nachhaltig, so wie vor hunderten von Jahren. Am nächsten Museumssonntag sind Handwerker aus Messkirch zu Gast im Bohlenständermuseum und zeigen den Besucherinnen und Besuchern, wie man früher Schindeln, Dachlatten und Holznägel herstellt hat. Auf dem Tenn läuft den ganzen Tag eine Powerpointpräsentation und zeigt das Leben und die Entstehung des Campus Galli in Messkirch. Das Museum und die Kaffeestube sind wie gewohnt, ebenfalls geöffnet.
 

Eine der zahlreichen Kutschen der Sammlung.
Eine der zahlreichen Kutschen der Sammlung.
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